Dienstag, 16. Juni 2015

69'er Corvette Coupé Teil 3 - oder: Aus Fehlern wird man Arm

Der Plan war einfach: Mal schnell Lack auf das Modell und dann den Rest fertig machen. Wie kompliziert das wird merkt man erst, wenn es anfängt schief zu gehen. Das bleibt da ja auch nie bei einer Sache die schief geht sondern wenn, dann wird es immer gleich katastrophal. Wie kams?

Nun das letzte Bild im zweiten Teil zeigt schon, dass die Farbe nicht völlig gleichmäßig aufgetragen war. Das hat mich die ganze Zeit geärgert. Aber gut. Ich hab also echten Autolack verwendet. Den hat einer in Tutorials empfohlen. Das Ergebnis war aber ziemlich stumpf. Also habe ich Nasschleifpapier genommen und es versucht auf Hochglanz zu bringen. Wurde besser aber nicht richtig überzeugend. Also hab ich Schleifpaste und Hochglanzpolitur geholt und es damit versucht. Nur minimal besser. Aber die feinen Rillen saßen nun voller Paste. Die habe ich versucht mit dem Skalpell zu entfernen. Dabei hat sich aber Farbe mit abgelöst.
Also wieder die Rillen schwarz gemacht. Dabei natürlich nicht verhindern können dass es etwas übermalt wurde, weshalb ich es dann doch noch mal mit der Airbrush etwas - nur ein ganz klein wenig - nachbearbeiten wollen. Die Revell Farbe hat trotz Verdünner mal wieder gespuckt und das ganze sah hinterher nur noch schlimmer aus als vorher (davon habe ich keine Bilder gemacht - aus Frust). Mir wurde klar, dass ich das ganze vermutlich vergessen konnte und ein neues Modell bestellen musste. Ich wollte mich aber erst mal etwas ablenken.

Da ich ein neues Auto gekauft habe, habe ich mir ein Modell von meinem alten besorgt. Das gibt es allerdings nur aus Metall und schon fertig bemalt. Der Bausatz hatte die falsche Farbe, weshalb ich mir von Revell Sprühfarbe in Silber besorgt habe. Diese ist nämlich auch für Metall geeignet. Damit das Modell dann von schwarz in Silber umgearbeitet, die Nummernschilder bemalt und gut war es. Das Modell an sich ist nicht besonders passgenau gearbeitet, aber mir reicht es zum hinstellen.





Da das ganze recht gut funktioniert hat, kam mir die Idee zu schauen ob es dieses vermaledeite Rot auch als Sprühfarbe gab. Gab es. Also bestellt und das Modell besprüht. Das Ergebnis war richtig gut.

Auf dem Bild noch nicht ganz durchgetrocknet, deshalb glänzt es noch etwas. Wo wir schon bei Glanz sind. Ich habe verschiedene Hochglanzlacke gekauft und an der alternativen Motorhaube ausprobiert was am Besten ist:
Sieht man jetzt auf dem Bild leider nicht so deutlich aber ich habe es mit dem Pinsel versucht aufzutragen, das ist zu ungleichmäßig. Am Besten war es das ganze aufzusprühen und zwar so lange auf eine Stelle haltend, dass es richtig flüssig wird, nicht nebelnd wie bei der Farbe (auf dem Bild ist das so im rechten unteren Viertel gemacht).
Also das Chassis genommen und das ganze versucht. Leider ist es eine Scheiß Idee Lack mit der Airbrush aufzutragen.
1. Wenn er trocknet dann wird er richtig hart und die Gun lässt sich schwer reinigen.
2. Wenn er in der Gun anfängt zu trocknen beim Sprühen, dann bekommt man nur noch Nebel raus und keine flüssigen Film mehr, den man aber braucht.
Das ganze sieht dann so aus:
Ich habe versucht es zu schleifen, es zu polieren ... nichts half. Letztlich wurde mir klar, das ich das Chassis neu machen muss. Also hab ich nach einem neuen Bausatz gesucht. Gibts nicht mehr. Nur noch wenige Restposten. Also den letzten Verfügbaren bei Amazon bestellt. Für 40€! Eine Woche später ein Anruf von dem Händler, er hat das Modell nicht mehr. Die Packung wäre geöffnet gewesen, so wollte er es nicht verschicken, er habe es zurück gegeben.
Also bei Ebay eines aus England bestellt. 45€
Zwischenzeitlich habe ich den Lack vom alten Modell entfernt. Das war komischerweise ganz einfach. Der muss nur richtig durchhärten, dann konnte ich ihn mit einem Skalpell anritzen und einfach abziehen. Das Modell war fast wieder wie vorher. Aber da es durch die vielen Fehlschläge etwas uneben war und das Modell aus England eh schon unterwegs habe ich wieder mit Lack experimentiert. Ich habe mir Japanischen bestellt. Von Mr. Hobby. Der wird von so nem Ami für Flugzeugmodelle empfohlen. Das war der Hammer. Der sieht einfach nur geil aus. Hochglanz pur. Ohne polieren, schleifen oder sonst was. Gut, die Warnliste ist länger als die Anleitung wie man es verwenden soll und ich bin sicher, dass ich gar nicht wissen will was da alles drin ist. Aber es sieht geil aus. Und ich arbeite ja immer mit einer hochwertigen Atemmaske und Augenschutz. Schließlich kam das neue Modell an. Da ich den Prozess ja nun schon kannte ging es relativ flott und diesmal auch erstaunlich gut. Grundiert
und die Rillen schwarz mit Ink gemalt. Leider etwas zu grob gewesen, so dass ich beim eigentlich einfärben etwas mehr drauf halten musste. Ging aber.

Dann die Sprühfarbe von Revell benutzt. Das ging auch gut ... bis mir die Farbe aus ging. Leider war das Modell erst halb fertig. Ich hab mich dann drei Tage nicht getraut was dran zu machen, weil ich wusste, entweder ich bestelle noch mal ne Flasche oder ich versuche es mit der Airbrush. Und ich wusste auch, ich muss das mit der Airbrush mal hin bekommen.
Gestern hab ich mich also noch mal dran getraut. Ich habe eine neue Dose Revell Ferrari Rot auf gemacht und die Konsistenz ist ganz anders als bei der, die ich bisher verwendet habe, die ist trotz mehrmaligem verdünnen viel dickflüssiger. Diese Farbtöpfe von Revell sind echt der letzt Mist.
Die Farbe dann noch mal mit 50% Wasser stark verdünnt (so stand es auf der Webseite von Revell). Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es so dünn sein soll, aber was soll ich sagen, es hat funktioniert. Und zwar richtig gut. Ich konnte das Modell wirklich gut einnebeln. Schicht um Schicht und das Ergebnis ist für meine Verhältnisse erstklassig.

Ich freue mich schon, denn heute Abend werde ich die Chrom Teile bemalen (Pinsel) und die Decals auf bringen und danach den Lack auftragen. Diesmal scheint es zu funktionieren.