Jetzt ist es raus. Seit dem Moment in dem die Science Fiction Welt in Schockstarre versank als George Lucas den Verkauf von Star Wars an Disney bekannt gab, wurde spekuliert, wer der Regisseur der neuen Filme werden würde.
Zahlreiche Namen wurden genannt - und alle, alle haben sie Dementiert und abgelehnt. Spielberg meinte sogar (direkt nachdem er im vorigen Satz selbst abgelehnt hatte), es gäbe nur eine vernünftige Lösung, Lucas müsse es selbst machen.
Jetzt ist der neue Regisseur bekannt und es ist nicht meine erste Wahl aber vielleicht keine schlechte. Es wird J.J. Abrams.
Warum könnte das nun gut oder schlecht sein und was war meine erste Wahl?
Schauen wir uns zunächst einmal an, wer Abrams eigentlich ist. Jeffrey Jacob ist Sohn zweier Fernsehproduzenten und ist selbst seit den 90ern im Geschäft. Er ist vor allem ein Autor. So stammen die Serien Felicity, Alias und Fringe aus seiner Feder. Bekannt geworden ist er jedoch am meisten durch seine Beteiligung am Drehbuch der Serie Lost bei der er auch Regie geführt hat.
Auch für Kinofilme hat er diverse Drehbücher geschrieben. In den frühen 90ern vor allem für seichte Familienunterhaltung wie bspw. Forever Young oder In Sachen Henry.
Seinen Durchbruch als Kinoregisseur hatte er mit Mission Impossible 3 der um einiges besser war als der langweilige zweite Teil. Danach wurde ihm für's Kino Star Trek angeboten und hier trat er ein wirklich schweres Erbe an. Viele Regisseure versuchten sich an dem erfolgreichen Franchise, manche mit mehr, manche mit weniger Erfolg. Doch nachdem alle laufenden Serien abgesetzt waren sollte Abrams wieder zurück auf Anfang und mit Kirk beginnen. Und da waren sich eigentlich alle Fans ziemlich einige von Kirk sollte man die Finger lassen. Doch Abrams gelang es durch einige sehr geschickte Kunstgriffe die Star Trek Fans für sich zu gewinnen. So fängt er in Star Trek nicht einfach von Vorne an sondern schafft eine alternative Realität. Er bringt viele originale Figuren und Szenen unter, er hat ein gutes Händchen für die Darsteller und beweist letztlich mit dem Drehbuch, dass er sich auch auf das Geschichten erzählen versteht.
Ähnliches hat er auch mit dem vor kurzem erschienen Super 8 gezeigt. Eine Remiszenz an die alten Spielberg Produktionen wirkt der Film wie eine Mischung aus Goonies und E.T. und Abrams lässt ihn dann auch noch von Spielberg und Amblin Entertainment produzieren - ein Augenzwinkern, das dem Film einen besonderen Charme verleiht.
Nach Star Trek soll Abrams nun also auch Star Wars machen. Daraus an sich ergeben sich schon diverse Konflikte. Abrams kann und will mit Sicherheit nicht den Rest seines Lebens damit verbringen abwechselnd einen Star Wars und einen Star Trek Film nacheinander zu drehen. Das ganze wird also eine endliche Sache sein. Die Fangruppen untereinander sind auch nicht gerade die Besten Freunde. Man könnte da schon von Trek Wars sprechen.
Star Trek hat durch Abrams auch eine ganz eigene Optik erhalten, die der Lenseflares nämliche. Also der Lichtreflektionen. Dieses optische Stilmittel liebt Abrams sehr und setzt es künstlich sehr oft ein (bei Star Trek auch gerne ein paar mal zu oft). Das letzte was irgendein Star Wars Fan möchte, ist die Optik von Star Trek.
Abrams hat das Potential die nächsten drei Star Wars filme so zu machen, wie Lucas seine drei Prequels nicht hin bekommen hat. Denn wenn wir einmal ehrlich sind, dann hat Lucas eigentlich nur eine Geschichte um seine Spezialeffekte herum inszeniert und nicht umgekehrt, wie es sein sollte. Abrams könnte das schaffen. Doch da Lucas schon vor vielen Jahren die nach der Episode VII kommenden Ereignisse freigegeben hat, gibt es viele Bücher, die sich mit den "Erben des Imperiums" beschäftigen. Ob Abrams nun diese Geschichte verfilmen wird ist zu bezweifeln. Das wiederum würde bedeuten, den offiziellen Kanon zu stören - etwas auf das Fans allergisch reagieren werden.
Abrams hat viele Erwartungen, die an ihn gestellt werden und enttäuschen wird er den ein oder anderen sicherlich. Aber Abrams hat als einer der wenigen das Potential, die Star Wars Saga angemessen fortzuführen.
Meine erste Wahl wäre übrigens auf einen ganz unscheinbaren Regisseur gefallen. Denn die Erwartungen an Star Wars und die Voreingenommenheit der Fans können eigentlich nur zu einem Scheitern führen. Deshalb war ich dafür einen Regisseur zu nehmen, der auf der einen Seite schon mit großen Stars gedreht hat und bei dem man sich auf der anderen Seite 100% darauf verlassen kann, dass der Film nicht nur eine riesige Enttäuschung wird sondern am Besten verbrannt werden sollte. Jawohl, meine Erste Wahl wäre Uwe Boll gewesen. ;)
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