Samstag, 9. Februar 2013

Windows goes Linux Teil 1

Microsoft denkt nach einem internen Memo darüber nach Microsoft Office für Linux zu veröffentlichen. Und zwar schon 2014, mit ersten Beta Versionen wäre also noch dieses Jahr zu rechnen.
Diverse Umfragen zeigen, dass viele Windows Benutzer bereit wären auf Linux umzusteigen, wenn Office verfügbar wäre. Openoffice scheint für die Meisten nicht wirklich eine Alternative zu sein.
Aber kann man das? Geht es, dass man als durchschnittlicher Anwender auf Linux umsteigt?

Wenn man sich das einmal ganz nüchtern ansieht und die Werbung auf den Seiten der Linux Distributionen liest, dann soll das ja alles ganz einfach sein. Der übliche Benutzer macht ja nix anderes als Social Media, Chatten, Mail und Office.
Bei mir kommt da noch eine ganze Menge anderer Windows Anwendungen dazu. Also starte ich ein Experiment und probiere es einfach aus. Ich bin sicherlich nicht der übliche Benutzer, ich habe über viele Jahre hinweg Linux Webserver administriert. Ich bin also auf der Shell durchaus versiert, kann Pakete kompilieren und installieren. Aber ich habe mich nie wirklich mit den Oberflächen und der Benutzerfreundlichkeit auseinander gesetzt. Vor einigen Jahren hatte ich mir mal ein SuSE installiert, war aber von dem Aufwand abgeschreckt, sich die Programme zu installieren. Los gehts.

Ich entscheide mich für Ubuntu, welches meines Erachtens eines der am einfachsten zu bedienenden und am weitesten verbreiteten ist. Deshalb sollte dafür auch die Meiste Unterstützung existieren. Eine Alternative mit der ich geliebäugelt habe war Mint aber letztlich nutzt dieses auch Ubuntu.

Die Installation klappt sehr einfach, das kannte ich bereits von früher. Ubuntu läuft parallel zu Windows auf dem gleichen Rechner. Die Festplatte wurde dafür neu partitioniert. Dafür brauchte es etwas Zeit. Benutzer erstellt und Ubuntu läuft mit der Version 12.10.

So als allererstes mal ins Internet gehen und da taucht das Erste Problem auf, ich mag Firefox zwar ganz gerne, bevorzuge aber Chrome.
Die Erste große Änderung, die mir auffällt, ist das merkwürdige Startmenü. Nennt sich Dashboard und man gibt dort einfach ein, was man machen will und er präsentiert einem eine Suchergebnismischung aus Installierten Programmen, Dateien auf dem Rechner und Ergebnissen aus dem Internet. Aha. Chrome liefert jedenfalls kein passendes Ergebnis. Er will mir Musik und Filme verkaufen, sucht anscheinend bei Amazon.
Ubuntu hat aber ein Softwarecenter. Da drin sind alle Möglichen Programme abgelegt, die dann installiert werden können und zwar automatisch. Das ist ziemlich gut.
Dieses Softwarecenter kann man auch anpassen. Einfach den persönlichen Ordner öffnen und nach /etc/apt/ navigieren und die sources.list öffnen. Dann geht ein Programm auf mit dem man die Softwarepaketquellen bearbeiten kann (kommt man sicher auch irgendwie über die Systemsteuerung hin). Hier kann man weitere Quellen angeben.
Das ganze System ist so sehr durchdacht und funktioniert recht gut. Chrome ist standartmäßig aber nicht dabei, nur Chromium welches ein Derivat davon ist. Das will ich aber nicht, ich will das "echte".

Aber es funktioniert recht einfach, denn man muss nur in Firefox nach Google Chrome suchen und er leitet einen auf die Installationsseite. Wo vorher der Windowsclient vorausgewählt war ist es jetzt Linux . Einfach herunterladen und doppelt anklicken und er installiert Chrome. Außerdem trägt er die Chrome Downloadseite in die oben genannte sources Liste ein. Vorbildlich. Jetzt Surfe ich mit Chrome. Thunderbird wird auch schnell installiert, das geht über das Softwarecenter von Ubuntu. Dann will ich auf mein Google Drive zugreifen, doch hier kommt die erste Hürde. Die Google Drive App, welche mir unter Windows ermöglichst lokal auf meine Dateien zuzugreifen gibt es (noch) nicht von Google...

Das wäre ein echtes Knock-out Kriterium. Aber Google scheint selbst daran zu entwickeln und es gibt zwei alternativen. Die eine nennt sich Grive. Dieses Programm synchronisiert die Daten auf Knopfdruck. Das Programm befindet sich noch in einer frühen Beta Phase und könnte zukünftig vielleicht auch aktiv Synchronisieren, doch manuell ist nix für mich.
Die zweite Alternative ist Insync.

Insync bietet einen live abgleich mit Google Drive. https://www.insynchq.com/linux dort werden alle unterstützten Versionen angezeigt. Das Repository in die Sources Liste aufzunehmen hat bei mir nicht geklappt aber der generic Installer hat einwandfrei funktioniert und 5 Minuten später konnte ich auf mein Google Drive Konto zugreifen.
Das ganze hat aber auch einen Nachteil. Insync wird Kostenpflichtig werden, sobald es aus der Beta raus ist. Ich hoffe, dass bis dahin Google seine eigene App veröffentlicht hat oder dass Insync nicht zu teuer ist bis dahin.

Weiter geht es mit dem Grundstock an Spielen, denn das mache ich ja sehr viel mit dem PC. Also erst mal die Dosbox und UAE installiert. Beides sind Programme mit denen man Oldies spielen kann und das mache ich recht gerne. Mit der Dosbox laufen Spiele wie unter Dos 6.2 UAE ist ein Amiga Emulator. Außerdem gibt es diverse weitere Emulatoren für bspw. C64, SNES, Automaten oder ähnliches. Dosbox läuft von Beginn an ohne Probleme UAE stürzt ab, damit muss ich mich dann wohl auseinander setzen, aber das später.

Dann rufe ich die Steam Webseite auf und installiere mir Steam. Diese Installation ist ein wenig Umfangreicher aber nach 8 Minuten habe ich Steam installiert. Von meinen unter Steam registrierten 250 Spielen sind im Moment nur 6 unter Linux verfügbar.

So das soll es erst einmal gewesen sein. In Teil zwei werde ich mich dann weiter mit den Emulatoren beschäftigen, mit Steam, meinen sonstigen Spielen (vor allem Guild Wars 2) und natürlich WINE.

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